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Costa Brava - Die Wilde Küste

Die Costa Brava - Die Wilde Küste
Es war Ferran Agulló, Journalist und Schriftsteller, der in den 20er Jahren diesem 220 Kilometer langen Küstenabschnitt seinen Namen gab. La Costa Brava, zu deutsch "Die wilde Küste". Er meinte hiermit die unzähligen Buchten und Kaps, schroffe Felsen, die steil ins Meer abfallen, die vielen kleinen versteckten Sandbuchten, die leuchtenden Farben, der Geruch der Pflanzen und nicht zuletzt das glasklare türkis blaue Meer, das den Namen dieses Küstenabschnittes ausmacht. Zwischen Portbou an der französischen Grenze und Blanes, wo der letzte im Wasser stehende Felsen das Ende der Costa Brava markiert, waren es die Künstler wie Salvador Dalí, Marc Chagall und Pablo Picasso, die sich hier inspirieren ließen und kleine Künstlerkolonien u.a. in Tossa de Mar und Cadaqués errichteten.

Viele Urlauber verbinden mit dem Namen Costa Brava ein Klischee, hervorgerufen durch den aufkommenden Fremdenverkehr seit den 60er Jahren. Horden grölender Urlauber, die durch Straßen und Gassen ziehen, sind jedoch das Bild vergangener Tage.
Heute präsentiert sich die Costa Brava weitgehend in einem anderen Licht. Entlang der Küste gibt es, wenn auch ein wenig versteckt liegend, die ehemaligen kleinen Fischerdörfchen. Nur wenige Kilometer von den bekannten Urlauberkolonien entfernt, sind sie noch zu finden, die kleinen verträumten Sandstrände und Traumbuchten, die sich dem Bauboom entziehen konnten. Der besondere Reiz dieser Region liegt nicht zuletzt in ihrer Vielfältigkeit. Neben dem landschaftlichen Facettenreichtum besitzt die Region einen großen kulturhistorischen Wert. Das Baix- und Alt Empordà (Verwaltungsbezirke der Costa Brava) sind reich an kulturellem und künstlerischem Erbe. Wie wär's mit einem Ausflug in die über 2000 Jahre alte Iberersiedlung in Ullastret oder nach Empúries, der 776 v. Chr. gegründeten Griechenkolonie? Oder machen Sie einen Ausflug nach Figueras, in das Theatre Museo Dali, das nach dem Prado in Madrid am zweithäufigsten besuchte Museum Spaniens. Es gibt nahezu einen unbegrenzten Abwechslungsreichtum

Die Costa Brava - Eine Kleine Geschichte

Eine kleine Geschichte über das Prestige der Costa Brava.
Das Zentrum der Costa Brava hat sich Dank der Weitsicht einzelner Personen erhalten können. Das Bessere der Costa Brava besteht heute aus der Erhaltung dessen, was der erste "urbanistische Einfall der Touristen" nicht hat zerstören können. Schon seit einigen Jahren wären Bauten wie der Hafen in Lla Franch sicher nicht mehr möglich, der übrigens mit nur einer Stimme Mehrheit im Rathaus von Palafrugell beschlossen wurde. Wer weiß heute noch, dass gerade der "Halbmond" des Strandes von Lla Franch und der Blick auf Palamos, so man von Playa de Aro kommt, einen Ausflügler/Touristen um 1900 die Inspiration zu einem kleinen Werk gab, das unter dem Titel "Palafrugell - Palamos - San Feliu" erschien: von Cristofol Fraginals! Darin beschreibt er seine Reise in einem Planwagen durch diese Gegend. Ihn interessierten mehr die Dörfer und Landschaften, die er vom Planwagen aus sehen konnte und so ging es den einen Tag nach Calella, den anderen nach Bagur. Aber abgesehen von dem Blick auf den Strand von Lla Franch und im Hintergrund Calella oben vom Faro San Sebastian herunter, konnte ihn die Küste und die daran liegenden Orte nicht so sehr begeistern, zumal der Begriff "wilde Küste" ja auch erst später geprägt wurde. Ihm lagen mehr die Dörfer und Landschaften "in der zweiten Reihe", zumal auch die Vegetation im Küstenbereich eher karg und spröde war. Es gibt noch Fotos aus dieser Zeit mit grasenden Schafen und Ziegen an Plätzen, die heute alle mit Bäumen bewachsen sind. Das waren allesamt Landstücke nahe der Steilküste, die nicht bebaut werden konnten und wo jedwede Vegetation fehlte, manchmal auch durch Brandstiftung der Hirten provoziert, um so Niedrigfutter für ihre Tiere zu erhalten. Wir sagen sicher oft, dass die Costa Brava da besonders schön sei, wo der Mensch nicht eingegriffen hat. In Wahrheit war die Küste um 1900 ein ungeschliffener Diamant und erst 50 Jahre später durch gelungene Architektur in den Orten und die durch Menschenhand angelegten Gärten die Landschaft erst aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Das war z.B. der Fall der Häuser von Doktor Arruga und Ventos i Cavall, letzteres nur schwer einsehbar vom Meer durch den dichten Bewuchs. Vorzügliches Beispiel auch Cap Roig von Woevowski, wie auch andere Häuser und Gärten, die dieses russisch-irische Paar planten, erbauten und anlegten, wie z. B. La Musclera oder La Perica. Alles ziemlich zur gleichen Zeit erbaut, so auch das durch den Maler J.M. Sert renovierte Mas Juny. Dann weiter südlich an der Küste Santa Clotilde der Familie Roviralta in Lloret, dessen italienischen Gärten man heute besuchen kann. Eigentlich hat sich bis auf das zuletzt genannte und Playa de Aro das Zentrum der Costa Brava gut erhalten, nicht zuletzt Dank dem Einsatz und dem Engagement einzelner weitsichtiger und sicher auch "Heimatverbundener" Personen. So die Woevowski's mit ihrem Botanischen Garten und damit einem Stück grüner Küste. Aber auch Josep Encesa, der Gründer von S'Agaro, mit der sicher besten Urbanisation zwischen Port Bou und Blanes. Das Beachtliche dabei ist, daß all diese "Schöpfungen" vor dem Bürgerkrieg erbaut wurden und sich bis heute gegen alle Modernismen behauptet haben. Heuer feiern die Hauseigentümer von S'Agaro ihr 75jähriges Bestehen mit Josep Ensesa jr. in einer Anlage, die vielen vor 75 Jahren wie eine Utopie erschienen sein muss: dort eine harmonische Anlage zu bauen, wo nur unzugängliches Gestrüpp wuchs. Obgleich Sr. Ensesa weder Bauunternehmer noch Hotelier war, führte er S'Agaro und das Hotel "La Gavina" zu einem erfolgreichen Gelingen.(Carlos Sentis/ La Vanguardia 21.8.1999)